19.12.1989. Ende des Jahres 1989 tauchten im Leipziger Stadtbild plötzlich gut angezogene Männer auf, die mit dicken DM-Bündeln, meist vor Bankeingängen, auf sich aufmerksam machten. Ihre ambulanten Geschäfte mit der Nachfrage nach ‚Westgeld‘ rechneten mit der Neugier und Sehnsucht der Leute. Die Einheimischen hatten schnell erkannt, dass die neue Reisefreiheit ohne harte Währung frustrierend sein kann, und waren, wie schon früher, bereit, horrende Umtauschkurse zu bezahlen. Diese Glücksritter waren eine Übergangserscheinung. Sie verschwanden mit der Währungsunion, gaben aber einen Vorgeschmack auf die Goldgräberstimmung, die sich nach dem ­Beitritt für einige Zeit in Ost und West breitmachte.
TitelLeipzig, Eingang Staatsbank der DDR, Geldtauscher / Glücksritter
Künstler*inDietrich Oltmanns
SammlungEast for the record
Entstehungszeit1989
Beschreibung19.12.1989. Ende des Jahres 1989 tauchten im Leipziger Stadtbild plötzlich gut angezogene Männer auf, die mit dicken DM-Bündeln, meist vor Bankeingängen, auf sich aufmerksam machten. Ihre ambulanten Geschäfte mit der Nachfrage nach ‚Westgeld‘ rechneten mit der Neugier und Sehnsucht der Leute. Die Einheimischen hatten schnell erkannt, dass die neue Reisefreiheit ohne harte Währung frustrierend sein kann, und waren, wie schon früher, bereit, horrende Umtauschkurse zu bezahlen. Diese Glücksritter waren eine Übergangserscheinung. Sie verschwanden mit der Währungsunion, gaben aber einen Vorgeschmack auf die Goldgräberstimmung, die sich nach dem ­Beitritt für einige Zeit in Ost und West breitmachte.